Fritz Löhner-Beda und Franz Lehár

Stecknadel Lehárvilla


Fritz-Löhner-Beda


Musikvideo Hubert von Goisern 

Hubert von Goisern schrieb das Lied „Freunde… (das Leben ist lebenswert)“ über die Freundschaft von Fritz Löhner-Beda und Franz Lehár, gedreht wurde das Musikvideo im Lehártheater Bad Ischl.


Zusammen schufen sie Operetten-Klassiker wie „Giuditta“ und „Das Land des Lächelns“: der Komponist Franz Lehár und sein Librettist Fritz Löhner-Beda. Auch als Schlagertexter hat sich Löhner-Beda einen Namen gemacht: Auf sein Konto gehen unter anderem Evergreens wie „Ich hab‘ mein Herz in Heidelberg verloren“ und „Ausgerechnet Bananen“. 

Unmittelbar nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 wird Löhner-Beda verhaftet und ins KZ Dachau verschleppt. Der Leidensweg des einst so erfolgreichen Textdichters beginnt – viereinhalb Jahre später wird er im KZ „Auschwitz III Monowitz“ ermordet. Löhner-Bedas Villa in Bad Ischl ist zu diesem Zeitpunkt längst „arisiert“. 

Helene Löhner, die Frau des Textdichters, wird im Sommer 1942 zusammen mit den Kindern des Ehepaars, der 13-jährigen Evamaria und der 15-jährigen Lieselotte, ins Vernichtungslager Maly Trostinec bei Minsk deportiert und ermordet.

Franz Lehár, so heißt es, habe nichts unternommen, um seinen Freund und dessen Familie vor der Verfolgung durch die Nazis zu retten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat der Komponist allerdings beteuert, vom Schicksal Fritz Löhner-Bedas nichts gewusst zu haben. 

Für andere jüdische Künstler – etwa Victor Léon – hat Lehár sehr wohl interveniert. Auch für seine jüdische Frau Sophie, 1947 gestorben, hat sich der Komponist bei den Nationalsozialistischen eingesetzt – mit Erfolg: 1938 war Sophie Lehár zur „Ehrenarierin“ ernannt worden.

Text: Dr. Marie-Theres Arnbom


Zum Weiterlesen:

Die Arisierung der Schratt-Villa in Bad Ischl – „Im Übrigen müssen wir es der Gestapo überlassen…“ Protokoll der staatlich sanktionierten Beraubung und Ermordung der österreichischen Juden am Beispiel der Helene Löhner, Besitzerin der Villa Felicitas („Schratt-Villa“) in Bad Ischl.
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